Aktiv für den Klimaschutz: PTK Hessen wird Mitglied bei KLUG
Klimawandel belastet die Psyche
Der Klimawandel belastet nicht nur die Umwelt, sondern auch zunehmend die Psyche vieler Menschen – besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. Eine internationale Studie von 2021 zeigt, dass etwa 60 Prozent der 16- bis 25-Jährigen weltweit starke Ängste wegen der Klimakrise haben. Die heute sichtbaren Folgen, die vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar erschienen, sind zur Realität geworden: Unwetterkatastrophen und Hungerkrisen im Globalen Süden und ein steigender Meeresspiegel betreffen weite Teile der Welt. Auch in Deutschland sind die Auswirkungen spürbar – Unwetter, Hochwasser und extreme Sommerhitze belasten die Gesundheit vieler Menschen, besonders von Kindern und Älteren. Diese Ereignisse beeinflussen zunehmend die psychische Gesundheit. Laut einer Umfrage der Psychotherapeutenkammer Hessen bringen etwa 15 Prozent der Patient*innen ihre Sorgen über den Klimawandel und dessen Folgen in die psychotherapeutische Behandlung ein.
Zusammenarbeit mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG)
Die Psychotherapeutenkammer Hessen (PTK Hessen) ist sich ihrer Verantwortung in diesem Thema bewusst und freut sich daher, im November 2024 der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) als neues Mitglied beigetreten zu sein. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Gesundheitsbereiche setzt KLUG ein Zeichen und tritt für ein klimaneutrales Gesundheitssystem ein. Diesem Signal schließt sich die PTK Hessen in aller Deutlichkeit an. Mit der Unterstützung der Initiative zielt die Kammer auf die Stärkung psychischer Gesundheit in unserer Gesellschaft ab – aktiver Klimaschutz ist eine wichtige Säule dabei.
Else Döring, Vizepräsidentin und Klimabeauftragte der PTK Hessen, betont: „Wir als Psychotherapeutenkammer aber auch ich ganz persönlich freue mich sehr über die Mitgliedschaft bei KLUG. Wir wissen um die möglichen psychischen Folgen der Klimakrise, die bislang unterschätzt und kaum berücksichtigt werden.“ Zuletzt zeigten sich die dramatischen Konsequenzen des Klimawandels während der Unwetterkatastrophe in Spanien. Menschen verloren ihre Heimat, geliebte Menschen, ihre Lebensgrundlage. „Die damit einhergehenden traumatischen Erfahrungen werden zukünftig für viele Menschen zur Normalität – auch zunehmend in Deutschland. Infolgedessen können Angststörungen oder auch Depressionen entstehen. Wir Psychotherapeut*innen können unsere*n Patient*innen dabei helfen, mit klimabezogenen Ängsten und Sorgen umzugehen.“
Auch der Gesundheitssektor muss sich umstellen
Seit 2017 setzt sich KLUG als Zusammenschluss aus Einzelpersonen, Organisationen und Verbänden aus dem gesamten Gesundheitsbereich für Klimaneutralität im Gesundheitswesen ein. Zentrale Aufgaben und Projekte dienen dazu den ökologischen Fußabdruck des Gesundheitssystems zu senken und die Klimafolgen dadurch einzudämmen. Durch Aufklärungsarbeit für Menschen in Gesundheitsberufen sowie Beratung staatlicher Einrichtungen und politischer Akteure für Präventionsstrategien, beispielweise durch Hitzeaktionspläne, möchte KLUG Veränderung im Gesundheitsbereich herbeiführen. Ebenso befasst sich das Bündnis mit der Planung, Entwicklung und Umsetzung präventiver Maßnahmen in Kommunen und Vereinen. Als Vertreter des wissenschaftlichen Konzepts „Planetary Health“, welches argumentiert, dass die Gesundheit der Menschen von der Gesundheit des Ökosystems abhängig ist, plädiert KLUG für eine transdisziplinäre Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe. Durch rechtzeitige Veränderungsprozesse sollen irrreversible Schäden des Ökosystems verhindert und die Lebensgrundlage der Menschheit gesichert werden: „Ist die Erde gesund, so ist auch der Mensch gesund.“
Weitere Infos und Mitgliederorganisationen der KLUG finden Sie unter: https://www.klimawandel-gesundheit.de/ueber-uns/mitgliedsorganisationen/