BPtK Round Table zum Thema Klima und Psyche

28.04.2023 | Kategorie:

Teaser: Mitte April veranstaltete die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) einen Round Table zum Thema Klima und psychische Gesundheit. Dabei wurden die Länderkammern zu einer Konferenz eingeladen, um gemeinsam eine Klimastrategie zu entwickeln.

BPtK Round Table zum Thema Klima und Psyche

Mitte April veranstaltete die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) einen Round Table zum Thema Klima und psychische Gesundheit. Dabei wurden die Länderkammern zu einer Konferenz eingeladen, um gemeinsam eine Klimastrategie zu entwickeln. Im Verlauf der Veranstaltung wurden verschiedene Vorträge gehalten, die sich mit den psychischen Auswirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerung auseinandersetzten.

Zunächst referierte Frau Habibi-Kohlen über die Abwehrmechanismen, die dazu führen, dass viele Bundesbürger*innen sich mit den Folgen des Klimawandels nicht auseinandersetzen möchten. Frau Prof. Dr. Asbrand von der Uni Jena beleuchtete anschließend die psychischen Reaktionen auf die Klimakrise und stellte einen Anstieg von psychischen Störungen wie posttraumatischen Belastungsstörungen und Depressionssymptomen nach Naturkatastrophen fest. Ebenso wurden die indirekten Folgen des Klimawandels wie Flucht und Migration thematisiert. Eine Studie von Carole Hickmann befragte zudem Kinder und Jugendliche aus zehn Ländern zu ihren Gedanken und Gefühlen zum Klimawandel. Mit insgesamt 10.000 Teilnehmer*innen zwischen 16 und 25 Jahren aus zehn Ländern ist die Studie die bislang größte ihrer Art. Das Ergebnis: 45 % aller Kinder und Jugendlichen meinen, dass der Klimawandel ihr tägliches Leben beeinträchtigt, 56 % meinen, dass die Menschheit dem Untergang geweiht sei und 60 % haben Zukunftsängste.

Im weiteren Verlauf berichteten Dr. Hans Knoblauch und Dipl.-Psych. Monika Stöhr von ihrer Klimasprechstunde am Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg und stellten zwei Fallbeispiele vor, in denen der Klimawandel einen großen Einfluss auf das Störungsbild der Patient*innen hatte. Dipl.-Psych. Lea Dohm vom KLUG (Deutsche Allianz für Klimawandel und Gesundheit) überzeugte die Teilnehmer*innen zum Schluss davon, dass Psychotherapeut*innen eine wichtige Rolle dabei spielen können, die Bevölkerung über die Folgen des Klimawandels aufzuklären. In ihrem lebendigen Vortrag wies sie auf die Handlungsmöglichkeiten von Psychotherapeut*innen im Praxisalltag und in den Kammern hin. Sie betonte die Notwendigkeit, Bündnisse mit anderen Playern im Gesundheitswesen zu schließen und sich mit Forderungen gegenüber der Politik einzubringen.

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