COVID-19 – Pflegepersonal mit starken psychischen Belastungen

26.08.2020 | Kategorien: |

Studie belegt - Pflegepersonal fühlt sich "subjektiv belastet und gestresst".

Beschäftigte im Gesundheitswesen, die COVID-19-Patienten und Patientinnen pflegen, sind im Vergleich am stärksten psychisch belastet und gestresst. Das ergab eine Studie mit 3.369 Teilnehmern, darunter Angehörige der Ärzteschaft, der Pflege und des sonstigen Krankenhauspersonals. Diese hatten die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München unter Beteiligung des Lehrstuhls für Psychiatrie und Psychotherapie sowie des Lehrstuhls für Medizinische Psychologie und Soziologie durchgeführt. Es war die erste Studie dieser Art in Deutschland.

Gründe für den erhöhten psychosozialen Stress in der Pflege könnten sein, dass Pfleger „mehr Zeit in direktem Kontakt mit Patienten und deren Angehörigen verbringen und dadurch vermehrt deren Sorgen und Ängsten ausgesetzt sind, aber auch dem Virus selbst“, mutmaßt der Münchner Merkur in seiner Ausgabe vom 26. August 2020. Allerdings äußerten alle Befragten Belastung durch subjektiven mentalen Stress, Sorgen um die persönliche Zukunft und die Gesundheit von Familienangehörigen sowie die Angst, sich mit dem Virus anzustecken und es an Familie und Freunde zu übertragen. Nur selten kam die Antwort, dass die Angestellten sich von ihrem Arbeitgeber im Stich gelassen fühlen – die Mehrzahl möchte auch weiterhin im Gesundheitssektor arbeiten. Wichtig wäre allerdings, dass „es für Pflegende und für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in COVID-19-Risikobereichen niederschwellige Angebote zum Erkennen von beginnenden stress-assoziierten Erkrankungen und dem Erhalt der psychischen Gesundheit gibt“, so Alkomiet Hasan, Mitautor der Studie am Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie.

(Photo by Ani Kolleshi on Unsplash)

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