Institutetreffen: ,,Alte Ausbildung, neue Weiterbildung”
Am 19. März 2025 lud die Psychotherapeutenkammer Hessen die Institute ein, um zur alten Ausbildung und dem Stand der Umsetzung der neuen Weiterbildung ins Gespräch zu kommen. Im Mittelpunkt der Fragen stand weiterhin die ungeklärte Vergütung der Psychotherapeut*innen in Weiterbildung (PtWs).
Im ersten Teil der Veranstaltung stellte Frau Arsenieva, Leiterin Abt. Aus-, Fort- und Weiterbildung, den aktuellen Stand der Anerkennungsverfahren von bereits anerkannten Weiterbildungsstätten sowie der sich im Verfahren befindlichen Stätten dar. Derzeit gibt es in Hessen sieben Weiterbildungsstätten, die durch die PTK Hessen anerkannt sind, fünf im ambulanten und zwei im stationären Versorgungsbereich. In beiden Bereichen sind bislang nicht alle Vertiefungsverfahren gleich stark vertreten. Im institutionellen Bereich wird aktuell ausschließlich die Verhaltenstherapie für Erwachsene angeboten.
Im zweiten Teil ging es um Fragen der praktischen Umsetzung der neuen Weiterbildung im ambulanten Bereich. Auf die Regierung könne man sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht verlassen, sagte Dr. Heike Winter, Präsidentin PTK Hessen, einleitend in ihrem Vortrag. Mit dem Ampel-Aus wurde die langjährige Hoffnung auf eine gesetzliche Regelung der Weiterbildungsfinanzierung vorerst zerschlagen. Trotz der ernüchternden Lage waren die anwesenden sich einig: Solange die Politik nicht aktiv wird, müssen alternative Lösungen her. „Wir müssen jetzt starten. Weitere Verzögerungen können wir weder unserem Nachwuchs noch unseren Patient*innen antun“, betont Dr. Winter.
Vor diesem Hintergrund wurden mögliche Finanzierungsmodelle in den Fokus genommen. Dr. Winter ermunterte die anwesenden Ausbildungsinstitute deshalb erneut, einen Antrag auf Weiterbildungsstätte zu stellen. Dennoch bleibt die Sorge bei den Vertreter*innen der Institute, wie die neue Weiterbildung praktisch umgesetzt werden kann. Aus wirtschaftlicher Perspektive sind kostensenkende und einnahmensteigernde Maßnahmen zwar denkbar, es besteht aber die Besorgnis, dass dies zu Lasten der Qualität der Weiterbildung geschehen würde. Darüber hinaus steht zu befürchten, dass unter den aktuellen Bedingungen das Hauptziel des Reformprozesses, nämlich eine angemessene Vergütung für die künftigen Psychotherapeut*innen in Weiterbildung (PtW) zu erreichen, verfehlt werden könnte.
Abschließend stellte Dr. Winter die Antragsstellung bei der Kammer und beim KV Zulassungsausschuss sowie die Vertragsanpassung mit den Krankenkassen vor. Hierzu können sich Interessierte auch jederzeit einen Beratungstermin bei der PTK vereinbaren.
Insgesamt zeigte sich in dem sehr konstruktiven Treffen erfreulicherweise ein hohes Interesse der anwesenden Institute zeitnah mit der neuen Weiterbildung zu starten und so die ersten dringend benötigten Weiterbildungsplätze zu schaffen.
An der Versammlung nahmen folgende Institute teil: AWKV Friedrichsdorf, AWKV Marburg, Univerität Gießen, WIAP, FIVE-APP, Universität Marburg, GAP Frankfurt, Anna-Freud-Institut, IPF, Alexander-Mitscherlich-Institut, IPP Kassel, HLGPUG, Horst-Eberhard-Richter-Instituts