Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

25.11.2022 | Kategorie:

Am 25. November macht der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen jährlich auf die drastischen Folgen von physischen, psychischen und emotionalen Misshandlungen von Frauen* aufmerksam. Laut WHO ist Gewalt eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen* weltweit.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Am 25. November macht der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen jährlich auf die drastischen Folgen von physischen, psychischen und emotionalen Misshandlungen von Frauen* aufmerksam. Laut WHO ist Gewalt eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen* weltweit. Aus psychotherapeutischer Sicht stellt Gewalt die Hauptursache für Posttraumatische Belastungsstörungen und Borderline Erkrankungen bei Frauen* dar. Außerdem wird der Risikofaktor für Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Drogen-, Arzneimittel- und Alkoholmissbrauch sowie Selbstmordgedanken drastisch erhöht. Die sozioökonomischen Folgen können verheerend sein – soziale Beziehungen und die Arbeitsplatzsituation leiden häufig darunter, was in vielen Fällen zu Armut führt.

120.000 Frauen* Opfer von schwerer Körperverletzung in der Partnerschaft

Laut des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben hat in Deutschland bereits jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erlebt. Besonders bei Streitigkeiten in Partnerschaften werden in erster Linie Frauen zum Opfer häuslicher Gewalt. Der Anteil der weiblichen* Opfer von schwerer Körperverletzung in der Partnerschaft liegt in Deutschland bei 83,6 Prozent – im Jahr 2020 waren es 120.000 Frauen*. Geschlechterspezifische Gewalt ist ein globales Problem und geht über direkten körperlichen oder psychischen Einfluss hinaus. Auch Zwangsverheiratung oder Menschenhandel zählen dazu. Weltweit leben 1,1 Milliarden Frauen ohne gesetzlichen Schutz vor sexueller Gewalt. (vgl. Statista, 2022)

Das ist keine Privatsache.

Die dramatischen Zahlen, aber auch die individuellen Fälle, die in den psychotherapeutischen Praxen oder stationär behandelt werden, zeigen wie dringend der Handlungsbedarf ist. Aus Gefühlen von Scham, Angst, Hilflosigkeit und auch dem Glauben daran, der Situation ausgeliefert zu sein, sind die Zeiträume bis betroffene Frauen* Hilfe suchen und in Anspruch nehmen, viel zu lang – wenn sie diesen Schritt überhaupt gehen. Gewalt an Frauen, insbesondere in Deutschland in Form von häuslicher Gewalt/Gewalt in Partnerschaften, braucht mehr öffentliche Aufmerksamkeit und darf nicht weiter als Privatsache bagatellisiert werden.

Hintergrund Aktionstag

Der Aktionstag wurde Bereits 1981 von verschiedenen Menschenrechtsorganisationen ins Leben gerufen. Das Datum basiert auf der tragischen Geschichte der drei Schwestern Mirabal. Sie kämpften in der Dominikanischen Republik gegen die Diktatur unter Rafael. Nach monatelanger Folter wurden sie am 25. November 1960 getötet.

STOPPT GEWALT AN FRAUEN! FÜR MEHR AUFMERKSAMKEIT UND GEGEN BAGATELLISIERUNG!

 

Hilfsangebote

Bundesweites Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: 08000 116 016
(
24/7 erreichbar, kostenlos, anonym, in 18 Sprachen)

Onlinesuche „Hilfe vor Ort“
des Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff)

 Das Land Hessen fördert ein umfangreiches Netz an Beratungs- und Schutzangeboten für Frauen* und Mädchen*, die von Gewalt betroffen sind. Mehr finden Sie unter hier.

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