Koalitionsvertrag gibt psychischer Gesundheit neuen Stellenwert

10.04.2025 | Kategorie:

CDU, CSU und SPD im Koalitionsvertrag haben in ihrem gestern veröffentlichten Koalitionsvertrag Maßnahmen für eine bessere psychotherapeutische Versorgung verankert – ein toller Erfolg der politischen Arbeit der Bundespsychotherapeutenkammer und der Landespsychotherapeutenkammern.

Koalitionsvertrag gibt psychischer Gesundheit neuen Stellenwert

Umfassende Maßnahmen von der Prävention bis zum Katastrophenschutz geplant

CDU, CSU und SPD im Koalitionsvertrag haben in ihrem gestern veröffentlichten Koalitionsvertrag Maßnahmen für eine bessere psychotherapeutische Versorgung verankert – ein toller Erfolg der politischen Arbeit der Bundespsychotherapeutenkammer und der Landespsychotherapeutenkammern.

„Wir freuen uns sehr über die Wertschätzung psychischer Gesundheit und der Psychotherapie im Koalitionsvertrag! Nun liegt es an uns, dran zu bleiben und dafür zu sorgen, dass die geplanten Maßnahmen umgesetzt werden“, appelliert Dr. Heike Winter, Präsidentin Psychotherapeutenkammer Hessen, und nimmt damit Bezug auf die vergangene Legislaturperiode der Bundesregierung. „Schon 2021 war die Freude groß und die Enttäuschung mit dem Ampel-Aus dann umso größer.“ Denn damit war klar, dass die Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag nicht mehr realisiert werden. Allen voran die Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung. „Daraus haben wir gelernt. Jetzt ist Zeit, mit neuer Zuversicht und Tatkraft in die politische Arbeit zu gehen“, sagt Dr. Winter deutlich.

Dr. Heike Winter

Präsidentin , Psychotherapeutenkammer Hessen

Die im Vertrag festgelegte neue Strategie „Mentale Gesundheit für junge Menschen“ ist ein zukunftsweisendes Programm. Richtigerweise will die Bundesregierung die Finanzierung der Weiterbildung in der Psychotherapie sichern, um einem Fachkräftemangel vorzubeugen. Auch die gezielte, unterstützende Integration digitaler Lösungen in Prävention und Behandlung ist der richtige Weg. Darüber hinaus will die Koalition den gesetzlichen Rahmen für einen resilienten gesundheitlichen Bevölkerungsschutz schaffen. Aus Sicht der Psychotherapeutenkammern ist eine bürokratiearme, effektive und adäquat finanzierte Versorgungsstruktur unabdingbar für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen.

„Der Koalitionsvertrag zeigt den Willen der neuen Bundesregierung, psychische Gesundheit umfassend zu stärken – von der Prävention und Früherkennung über die Versorgung erkrankter Menschen bis hin zum Zivil- und Katastrophenschutz. Der Vertrag nimmt sowohl die einzelnen Betroffenen als auch die Gesellschaft insgesamt in den Fokus. Diese neue Priorisierung von Mental Health unterstützen wir“, erklärt Dr. Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer. „Die psychotherapeutische Versorgung insbesondere für betroffene Kinder und Jugendliche sowie für Menschen auf dem Land zu verbessern, ist eine Kernaufgabe der Politik“, so Benecke. „Der Koalitionsvertrag gibt der psychischen Gesundheit einen neuen Stellenwert. Die Regierungskoalition hat eine ambitionierte Agenda für eine starke psychische Gesundheit vorgelegt. Diese Agenda muss gelingen. Dafür muss sie vor allem eins sein: verbindlich. Wir stehen bereit, die wichtigen Aufgaben in gemeinsamer Verantwortung schnell und lösungsorientiert anzugehen.“

Hier finden Sie den Koalitionsvertrag.

Folgende Punkte sind aus psychotherapeutischer Sicht interessant:

  • die separate Beplanung für Kinder und Jugendliche (S. 111 f.)
  • die Stärkung der psychotherapeutischen Versorgung auf dem Land (S. 112)
  • die Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung (S. 112)
  • Prävention psychischer Erkrankungen (S. 16, 101, 111)
  • Krisenvorsorge (S. 112)
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