Kinder- und Jugendliche befinden sich in einer sensiblen Entwicklungsphase ihres Lebens, in der maßgebliche Weichen für die Zukunft gestellt werden. Gleichzeitig ist diese Phase geprägt von einer stark erhöhten Störanfälligkeit. Auf diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass die Corona-Pandemie besonders in den jungen Altersgruppen erhebliche psychische Belastungen verursacht hat. Verhaltensauffälligkeiten, Essstörungen, Antriebslosigkeit, Depressionen – inzwischen ist rund ein Drittel der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch Kita- und Schulschließungen, Homeschooling und soziale Isolierung psychisch aus dem Gleichgewicht geraten.
Immer wieder hat die Psychotherapeutenkammer Hessen auf die unzureichende ambulante psychotherapeutische Versorgung und dadurch bedingte unzumutbar lange Wartezeiten hingewiesen. Besonders Kinder- und Jugendliche haben darunter zu leiden und die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen haben die Situation weiter verschärft. Bereits im Frühjahr 2021 berichtete die PTK Hessen über wissenschaftliche Studien, die eine Zunahme von psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen eine um 60 Prozent erhöhte Nachfrage nach Therapieplätzen zeigten. Sowohl Kammerpräsidentin Dr. Heike Winter als auch Vizepräsidentin Else Döring haben daher von Politik und Krankenkassen gefordert, unverzüglich zusätzliche Behandlungsangebote zu schaffen.