Approbation als Psychotherapeut*in – und was dann?
Inforveranstaltung zur neuen Weiterbildungsordnung für Psychotherapeut*innen in Hessen
Ende Oktober fand die PTK Hessen-Infoveranstaltung für Studierende und Neuapprobierte statt. Über 200 Teilnehmer*innen nahmen virtuell teil, um sich über die aktuellen Regelungen zur neuen Weiterbildung nach der Approbation zu informieren. PTK Hessen Präsidentin Dr. Heike Winter leitete die Veranstaltung und bot Einblicke in die verschiedenen Stationen und Herausforderungen der psychotherapeutischen Weiterbildung in Hessen.
Im Mittelpunkt standen die Neuerungen der Weiterbildungsordnung (WBO) für approbierte Psychotherapeut*innen, die seit Januar 2023 in Hessen gilt. Die WBO regelt den Weg zur Fachkunde in verschiedenen Gebieten der Psychotherapie, darunter die Fachpsychotherapie für Erwachsene, Kinder und Jugendliche sowie die neuropsychologische Psychotherapie. Dr. Winter stellte den neuen strukturierten Ablauf der fünfjährigen Weiterbildung vor, die nach wie vor eine Kombination aus praktischer Berufserfahrung und theoretischer Unterweisung umfasst.
Einblicke in die die Stationen der neuen Weiterbildung
Dr. Winter erläuterte dabei auch kurz die gesetzliche Basis der neuen Weiterbildung und zeigte auf, wie sich diese von der bisherigen „alten“ Ausbildung unterscheidet. Die Veranstaltung brachte Klarheit über die Anforderungen, die Neuapprobierte erfüllen müssen, um den Fachkundestatus zu erreichen.
Finanzierung und strukturelle Herausforderungen
Der inhaltliche Schwerpunkt lag jedoch klar auf den finanziellen und strukturellen Herausforderungen, die auf die Studierenden und Neuapprobierten zukommen werden. Insbesondere die ungenügende Vergütung in der ambulanten Weiterbildung bleibt ein schwieriges Thema. Ohne angemessene Vergütung keine Weiterbildung. Als Hoffnungsschimmer wurde hier auf eine mögliche Änderung durch den Kabinettsentwurf des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes hingewiesen, die den Zugang zur Finanzierung der ambulanten Weiterbildung erleichtern könnte. Auch wurde die Vergütung durch die Krankenkassen für stationäre Weiterbildungsstellen kritisch beleuchtet, insbesondere im Vergleich zur medizinischen Weiterbildung.
Offene Fragen und Aktivitätsmöglichkeiten für Studierende
In der abschließenden Diskussion wurden drängende Fragen zur mangelnden Verfügbarkeit von Weiterbildungsstellen und zur Vergütung thematisiert. Die Teilnehmer*innen erhielten Ratschläge, wie sie ihre Anliegen auf politischer Ebene einbringen können, etwa durch Ansprache von Bundestagsabgeordneten, Teilnahme an Demonstrationen und dem Engagement auf sozialen Medien. Dr. Winter betonte die Bedeutung des gemeinschaftlichen Handelns, um die strukturellen Bedingungen der Weiterbildung in Zukunft zu verbessern.
Fazit
Die PTK Hessen wird sich weiterhin für die Interessen der Psychotherapeut*innen in Weiterbildung einsetzen und den Austausch zwischen Studierenden und der Kammer fördern, um gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.