Bulimia nervosa im Jugendalter

Die „Bulimia nervosa“ (F50.2) beschreibt eine Kombination aus wiederholten Essanfällen und Verhaltensweisen, die einer Gewichtszunahme entgegensteuern sollen. Betroffene beschäftigen sich andauernd mit Essen und ihrem Körpergewicht. Sie haben mindestens zweimal pro Woche Essanfälle, in denen sie große Mengen an meist sehr kalorienreichem Essen zu sich nehmen. Sie haben dabei das Gefühl, keine Kontrolle darüber zu haben, was und wie viel sie essen. Die Betroffenen haben gleichzeitig große Angst an Gewicht zuzunehmen und fühlen sich zu dick. Aus diesem Grund versuchen sie durch eine oder mehrere der folgenden Verhaltensweisen, ihr Gewicht zu halten oder abzunehmen: Erbrechen, Abführ-mittel, Diäten oder Medikamenten zur Appetitabnahme. Da Betroffene versuchen, ihre Essanfälle geheim zu halten und sie häufig ein normales Körpergewicht aufweisen, wird die Erkrankung oft erst spät von außen erkannt. Eine Bulimie tritt häufig erst im jungen Erwachsenenalter auf. Bei Jugendlichen sind etwa 0,4-0,9% betroffen. Weibliche Personen erkranken dabei deutlich häufiger als männliche. Übergewichtige Jugendliche haben ein besonderes Risiko, später an einer Bulimie zu erkranken.